Lockout-Tagout
Noch immer ereignen sich in der Schweiz jährlich rund 100 tödliche Berufsunfälle. Rund zehn dieser tödlichen Unfälle betreffen Instandhaltungsarbeiten an Maschinen und Anlagen. Oftmals, weil die zentrale Regel «Ausschalten und Sichern» nicht beachtet wurde.
Lockout-Tagout (LOTO): Das Wichtigste in Kürze
- Bei Lockout-Tagout-Verfahren (abgekürzt LOTO) handelt es sich um die Sicherung und Freischaltung von Energie mit Hilfe der sicherheitsrelevanten Verriegelungen verschiedener Energieversorgungen an Maschinen.
- Mit Hilfe der Lockout-Tagout-Einrichtungen werden z.B. die Stellglieder einer technischen Anlage wie Schalter, Sperr- oder Kugelhähne usw. in einer bestimmten Position fixiert. Somit ist die nachfolgende sichere Instandhaltung gewährleistet.
Was ist das Lockout-Tagout-Verfahren und was beinhaltet es?
Das Lockout-Tagout-Verfahren (LOTO) ist eine Methode zur Verhinderung von unbeabsichtigten Maschinen- und Anlagestarts während Wartungs- oder Reparaturarbeiten. Es beinhaltet Schritte zum sicheren Abstellen von Maschinen oder Anlagen. Auch das unbeabsichtigte Starten vor Wartungs- oder Reparaturarbeiten soll verhindert werden:
- Isolieren: Alle Energiequellen, die zu der Maschine oder Anlage führen, werden isoliert. Das unbeaufsichtigte Starten wird verhindert.
- Verriegeln: Nachdem die Energiequellen isoliert wurden, werden sie mit einem Schloss gegen unbeabsichtigtes Starten gesichert. Dies kann durch die Verwendung von mechanischen Schlössern oder von elektronischen Sicherungssystemen erfolgen.
- Beschriften: Um sicherzustellen, dass niemand die Maschine oder Anlage startet, während Wartungs- oder Reparaturarbeiten durchgeführt werden, werden die isolierten Energiequellen mit einem "Verriegelt-out"-Schild gekennzeichnet.
- Überprüfen: Bevor Wartungs- oder Reparaturarbeiten begonnen werden, wird überprüft, ob alle Energiequellen ordnungsgemäss isoliert und verriegelt sind.
- Freigeben: Wenn die Wartungs- oder Reparaturarbeiten abgeschlossen sind, werden die Schlösser entfernt und die Energiequellen freigegeben.
Gesetzliche Grundlagen Lockout-Tagout
In der Schweiz gibt es gesetzliche Regelungen, die das Lockout-Tagout-Verfahren (LOTO) betreffen:
- Verordnung zum Arbeitsgesetz (ArGV 3): Regelt die allgemeinen Anforderungen an den Arbeitsschutz und gibt Arbeitgebenden die Verpflichtung, die Sicherheit und Gesundheit ihrer Beschäftigten zu schützen. Im Rahmen der ArGV sind Arbeitgebende verpflichtet, geeignete Schutzmassnahmen zu ergreifen, um Unfälle und Gesundheitsschäden bei der Arbeit zu vermeiden.
- Niederspannungs-Installations-Norm (NIN): Sie gilt als die wichtigste technische Norm für die Elektroinstallationsbranche in der Schweiz.
Welche Unternehmen sollten sich mit dem Lockout-Tagout-Verfahren beschäftigen?
Unternehmen, welche bei Instandhaltungsarbeiten einen höheren Schutz der Mitarbeitenden und Anlagen suchen, sollten sich damit beschäftigen.
Wer im Unternehmen sollte sich damit beschäftigen?
Führungskräfte
Die Führungskräfte im Unternehmen sollten das LOTO-Verfahren unterstützen.
Sicherheitsbeauftragte
Es sollte eine Person im Unternehmen geben, die für die Entwicklung, Umsetzung und Aufrechterhaltung des LOTO-Verfahrens verantwortlich ist. Diese Person sollte über die erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen, um das LOTO-Verfahren erfolgreich umzusetzen und sicherzustellen, dass es den geltenden Gesetzen und Vorschriften entspricht.
Welche Vorteile/Nutzen habe ich, wenn ich mich dem Thema Lockout-Tagout widme?
Das LOTO-Verfahren ist wichtig, um die Sicherheit von Arbeitnehmenden zu gewährleisten, welche Wartungs- oder Reparaturarbeiten an Maschinen oder Anlagen durchführen. Es hilft, Unfälle durch unbeabsichtigtes Starten von Maschinen oder Anlagen zu vermeiden und trägt somit auch zur Vermeidung von Kosten durch Schäden an Ausrüstungen und Verletzungen sowie ggf. Prozessen bei.
Wie unterstützt SBIS?
Die Planung und Umsetzung des sicheren Unterhalts von Maschinen und Anlagen ist ein komplexes Themengebiet. SBIS unterstützt Sie gerne individuell und kompetent in den folgenden Bereichen:
- Lockout-Tagout-Analyse auf der Basis der bestehenden Anlagen und Verfahren
- Aufzeigen von Best Practice-Beispielen
- Entwicklung einer kundenindividuellen Lockout-Tagout-Gesamtstrategie
- Optimierung der Sicherheitsprozesse während der Störungsbehebung, Wartung und dem Unterhalt
- Schulen des Personals im Erkennen gefährlicher Energie
- Ausbildung und Instruktion Ihrer Mitarbeitenden bezüglich des Lockout-Tagout-Verfahrens
- Alternativen für Arbeiten an Maschinen entwickeln, bei denen die Trennung der gesamten Energiezufuhr bei der Durchführung kleiner Wartungsarbeiten nicht erforderlich ist